Schuhservice mit sozialer Note
Im Mai wurde in der 1. Klasse der Orthopädieschuhmacher und Schuhmacher der Tiroler Fachberufsschule für Garten, Raum und Mode fleißig geklebt, Nähte ersetzt, Absätze erneuert, neue Sohlen angebracht, Druckstellen gepolstert und vieles mehr. „In der Vergangenheit haben wir unsere Reparaturen mehr als Übungsobjekte gesehen, die häufig auch gar nicht mehr in den Kreislauf zurück gegangen sind. In Kooperation mit dem Verein WAMS reparierten die Lehrlinge nun die gesammelten Schuhe, die anschließend in den Filialen Innsbruck, Telfs und Hall zu finden sein werden“, erklärt Lehrer und Projektleiter Stefan Amrainer. Reparatur muss sich lohnen In Zeiten von Ressourcenknappheit, Preissteigerungen und ökosozialen Herausforderungen sei die Reparatur von Waren laut dem immer wichtiger: „Der ökosoziale Gedanke spiegelt für mich auch letztlich das wider, was die Reparaturen im Allgemeinen ausmacht“, führt Amrainer aus. Als (Ortho)pädieschuhmacher ist die Reparatur ein wesentlicher Teilbereich in der Ausbildung, aber auch in der täglichen Arbeit. In den letzten Jahren zeigten sich in der Branche deutliche Einbrüche, da sich die Kaufbereitschaft weg von hochwertigen, hin zu Billigschuhen entwickelt hat, deren Reparatur sich kaum lohnt. „Bemerkenswert ist auch, dass viele Schuhe die industriell gefertigt werden, gar nicht repariert werden sollen, sondern mehr oder weniger eine Saison bis ein Jahr getragen werden“, weiß Amrainer. Nachhaltig und sozial Das Projekt an der TFBS GaRaMo soll nun den Fokus auf Reparaturen im Allgemeinen und die Schuhreparatur im Speziellen lenken. Durch gut gemachte Reparaturen könne laut Amrainer die Tragezeit von Schuhen deutlich verlängert und dadurch Müll eingespart werden. „Wichtig ist auch, dass die Wertigkeit von gewissen Produkten wieder erkannt und eine Reparatur selbstverständlicher werden sollte. Durch die Kooperation mit dem Verein WAMS können wir hier sogar noch einen sozialen Aspekt einbringen, was mich besonders freut“, so der Lehrer. (tr)
Artikel vom HALLER BLATT 06. Juni 2024
